Warum ist Bio-Baumwolle besser? Die Fakten.
Die Textilindustrie ist der zweitgrösste Umweltverschmutzer weltweit. Als Konsument solltest du dir darum bewusst sein, dass deine Kaufentscheidung einen grossen Einfluss auf die Umwelt hat. Pestizide, Gentechnik, enormer Wasserverbrauch und Ausbeutung sind Probleme im Anbau von Baumwolle. Ich stelle dir heute alle Fakten rund um den Rohstoff Baumwolle vor, die dich davon überzeugen, bei Kleidung künftig auf Bio-Baumwolle zu setzen.
Kleidung aus Baumwolle ist weich und pflegeleicht. Die Faser ist auch aufgrund ihrer Atmungsaktivität und Widerstandsfähigkeit besonders beliebt. Kaum jemand wird hierzulande keine Baumwollbekleidung im Schrank haben. Kein Wunder also, dass der nachwachsende Rohstoff mittlerweile in rund 80 Ländern angebaut wird. Weltweit verdienen ungefähr 100 Millionen Haushalte ihren Lebensunterhalt mit der Kultivierung oder der Verarbeitung von Baumwolle.
11‘000 Liter Wasser für 1 Kilogramm Baumwolle
Einerseits sichert die Faser also ganz vielen Familien ein sicheres Einkommen. Der konventionelle Anbau hat aber auch gewichtige Nachteile. Denn: Die Plantagen werden nicht immer umweltfreundlich bewirtschaftet und die Bedingungen für die Arbeiterinnen sind miserabel: Kinderarbeit und Hungerlöhne sind an der Tagesordnung. Für Baumwolle ohne Bio-Siegel werden die Pflanzen ausserdem mit Pestiziden und Insektiziden behandelt. Und auch der Wasserverbrauch ist riesig. Pro Kilogramm konventioneller Baumwolle werden 11‘000 Liter Wasser verbraucht.
Wie erkenne ich als Konsument in diesem Überangebot von Baumwolle nun also, welche Fasern tatsächlich nachhaltig produziert wurden und welche nicht? Vorab: Nur etwa 15 Prozent der weltweit angebauten Baumwolle gilt als nachhaltiger hergestellt. Es gibt dabei fünf Standards, die der WWF als nachhaltig bezeichnet. Dazu gehören das GOTS-Label, Fairtrade Cotton, Cotton made in Africa und Better Cotton
Der WWF hat in seiner Studie „Sustainable Cotton Ranking 2017“ untersucht, welche Unternehmen nachhaltige Baumwolle nutzen. Dafür wurden 75 der grössten Textilunternehmen untersucht. Die Studie zeigt, wie transparent die Unternehmen arbeiten, wie ihre Einkaufspolitik auf nachhaltige Baumwolle ausgerichtet ist und inwiefern man die Ressourcen rückverfolgen kann. Auch wird beachtet, ob sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr verändert hat.
Warum gibt es nicht mehr Bio-Baumwolle?
Tchibo gehört in diesem Ranking des WWF zu den fünf Vorreitern in Sachen Bio-Baumwolle, die ernsthaft versuchen, etwas zum Positiven zu verändern. Tatsächlich hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2020 alle Kleidungsstücke aus verantwortlichen Quellen zu beziehen. Aktuell stammen 86% der verwendeten Baumwoll-Fasern aus biologischem Anbau. Warum sind es denn heute noch nicht 100%?, mögt ihr euch fragen. Nun: Im nachhaltigen Bio-Baumwollsektor gibt es verschiedene Schwierigkeiten. Die Ausdehnung der Bio-Anbauflächen scheitern manchmal nämlich bereits am Saatgut. Dieses darf nämlich nicht genetisch verändert oder chemisch behandelt worden sein. Ausserdem sind Monokulturen verboten und auch Dünger und Pestizide sind untersagt. Somit ist nur 1% der weltweiten Baumwollanbauflächen ökologisch. Wichtig ist Tchibo zudem, dass die Bauern fair bezahlt werden. Dass all diese Kriterien gleichzeitig erfüllt werden können, ist eine Herausforderung.
Woher kommt die Bio-Baumwolle?
Die grösste Menge an Bio-Baumwolle weltweit stammt mit 74 Prozent aus Indien, gefolgt von der Türkei (11%) und China (6%). Auch Tchibo bezieht seine ökologische Baumwolle vorwiegend aus Indien, China und der Türkei.
Mitmachen und Verantwortung tragen
Letztlich liegt aber die Verantwortung dafür, dass in Zukunft mehr Bekleidung aus nachhaltiger Bio-Baumwolle produziert wird nicht nur bei den Anbietern, sondern beim Verbraucher selbst. Die Konsumenten – also wir – müssen bewusster darauf achten, dass wir uns beim Einkaufen an diesen anerkannten Labels orientieren. Denn mit unserem Entscheid, nachhaltige Baumwolle einzukaufen, geht die Entwicklung in Richtung nachhaltigerem Anbau.
– Autorin –
Die studierte Multimedia Producerin Anina arbeitete lange Zeit als Journalistin. Bereits mit 17 Jahren schrieb sie ihren ersten Artikel für eine Tageszeitung. Seitdem sie aber ihren eigenen Blog ins Leben gerufen hat, textet die heute 25-jährige vor allem für aniahimsa.com und füttert ihren Instagram Feed Aniahimsa täglich mit neuem Content rund um die Themen Nachhaltigkeit, Gesundheit und Veganismus.
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