Die Tiere der Lewa Savanne

30. September 2020

 

Tchibo ist dieses Jahr Co-Sponsor des Zoo Zürich, was wir zum Anlass genommen haben, ebendiesen und insbesondere die neu eröffnete Lewa Savanne zu besuchen. Durch die Begleitung des Kurators Kommunikation und Zoologen, Dr. Pascal Marty, erhielten wir spannende Einblicke in die Tierwelt der Lewa Savanne. Herzlichen Dank an dieser Stelle!

Weshalb die Lewa Savanne?

Der Zoo Zürich ist seit längerer Zeit Partner der «Lewa Wildlife Conservancy» in Kenia und hat dies zum Anlass genommen, ein kleines Ebenbild in Zürich zu erschaffen. Die Lewa Savanne ist somit das dritte Schlüsselprojekt im Masterplan des Zoo Zürich, welcher 1993 vorgestellt wurde.

Woher kommen die Tiere und wohin gehen sie?

Die Tiere stammen aus der ganzen Welt. Die meisten kommen aus anderen europäischen Zoos, Tierparks oder Auffangstationen. Aber auch Tiere ausserhalb Europas sind im Zoo Zürich zu finden. Alle Tiere, unabhängig ihrer Herkunft, müssen vor der Einreise in die Schweiz und somit der Integration in den Zoo, eine Quarantäne durchmachen.

Tiere, die den Zoo verlassen, werden in anderen Zoos untergebracht oder in Auswilderungsprogramme integriert. Ob ein Auswilderungsprogramm in Frage kommt,  wird insbesondere anhand des Alters des Tieres und dessen Tierart bestimmt. Beispielsweise kann ein Löwe, der sich bereits an den Umgang mit Menschen gewöhnt hat, nicht mehr ausgewildert werden, da dieser eine mögliche Gefährdung für die Einwohner der entsprechenden Regionen darstellen kann. Ein schönes Beispiel erfolgreicher Auswilderungsprogramme sind die Säbelantilopen: Bis vor einigen Jahren waren diese in der Natur komplett ausgestorben, da es Wilderer auf ihre wunderschönen langen Hörner abgesehen haben. Mittlerweile ist die Population dieser Tiere im Tschad in freier Wildbahn dank Auswilderungsprojekten auf ca. 300 gestiegen.
Auch spielt der Zoo durch Erhaltungsprogramme bei der Bekämpfung der Ausrottung vom Aussterben bedrohter Tierarten eine grosse Rolle.

Damit ein lukrativer Handel von Tieren unterbunden wird, werden keine Tiere durch Zoos ge- oder verkauft. Vielmehr wird darauf geachtet, dass die Tiere an passende Orte, beispielsweise für die Paarung, vermittelt werden. Dafür existiert für jede bedrohte Tierart eine zuständige Stelle, welche diese Vermittlungen koordiniert.

Die Tiere der Lewa Savanne

Einige Tiere durften wir näher kennenlernen und möchten euch diese hier gerne vorstellen.

Graupapageien

Insgesamt leben 24 Graupapageien aus verschiedenen Zoos und Auffangstationen im Zoo Zürich. Davon sind 12 Männchen und 12 Weibchen. Diese fröhlichen Vögel befinden sich zurzeit noch in einer Angewöhnungsphase und sind auf der Suche nach einem geeigneten Partner. Habt ihr gewusst, dass Graupapageie monogam sind und wahrscheinlich ihr ganzes Leben mit einem Partner zusammenbleiben?

Ganz toll ist die Tatsache, dass die Papageienvoliere begehbar ist und die Piepmätze über die Köpfe der Besucher hinwegfliegen. Ausserdem haben sie eine sehr laute Stimme und manchmal kann man sogar vernehmen, wie sie menschliche Wörter benutzen. Dies liegt daran, dass diese Vögel bei Menschen sehr beliebt sind und dadurch gerne als Haustiere gehalten werden. Sehr oft stören sich die Halter dann an den lauten Stimmen und die Tiere werden wieder abgegeben – so landen sie dann in den Auffangstationen. Graupapageien sind ausserdem sehr schlau, weshalb der Zoo den Eingang des Papageiengeheges doppelt sichern muss, damit die gescheiten Vögel den Mechanismus des Sensors nicht durchschauen und abhauen können.

Nacktmull

Ganz spannend waren die Nacktmulle – ganz versteckt im oberen Geschoss des Giraffenhauses sind sie zu finden und zu beobachten. Aus biologischer Sicht ist der Nacktmull ein absolutes Highlight. Diese Tiere leben unter der Erde und sind vollkommen nackt und auch fast vollständig blind. Bei den Nacktmullen regiert eine Königin und die anderen Tiere fungieren als Arbeiter oder Soldaten, je nachdem wie alt sie sind. Eine Arbeitsteilung, die wir sonst nur von Bienen- oder Ameisenvölkern kennen. Tatsächlich sind Nacktmulle eine von nur zwei Säugetierarten, welche in einem System, wie unsere Bienen, leben. Diese faszinierenden Tiere werden bis zu 30 Jahre alt. Für Nachwuchs sorgt aber lediglich die Königin, wobei diese bis zu 20 Jungtiere auf einmal gebärt. 

Erdmännchen

Gelangt man zu den Erdmännchen, entdeckt man schnell den Sentinel, das Tier, das in der typischen Erdmännchenposition dasteht und aufpasst, dass sich kein Feind zu nah ans Erdmännchenreich traut. Auch kann man bei den Erdmännchen viele Jungtiere beobachten, jedoch muss man sich beeilen, denn diese Tiere sind sehr schnell ausgewachsen. Erdmännchen werden unter der Erde geboren und die ganze Gruppe hat die Aufgabe sich um die Jungen zu kümmern. Das kann schon mal dazu führen, dass ein Jungtier einen anderen Artgenossen mit seiner Mutter verwechselt.

Nashörner

Früher lebten im Zoo Zürich Spitzmaulnashörner – heute werden Breitmaulnashörner gehalten. Diese haben, wie der Name schon sagt, ein breites Maul. Am Maul ist auch zu erkennen, wovon sich die Nashörner ernähren. Breitmaulnashörner ernähren sich vorwiegend von Gras, welches mit ihrem grossen Maul hervorragend erfasst und verspeist werden. Spitzmaulnashörner bevorzugen hingegen Blätter als Nahrung.

Für einen einzigartigen «Jö-Effekt» sorgt das neugeborene Nashornbaby, welches am 7. Mai dieses Jahres das Licht der Welt erblickt hat und sich bei unserem Besuch in der Lewa Savanne bereits nach draussen traute.

Tüpfelhyänen

Von den Typfelhyänen waren wir sehr fasziniert, denn wir haben sehr viel Neues über diese Tiere erfahren. Beispielsweise leben Hyänen in einem Sozialsystem, bei dem stets ein Weibchen das höchstrangige Tier ist und ihren Rang an ihre Jungen weitervererbt. Männchen sind zu unterst in der Hyänenhierarchie angesiedelt – hinter allen Weibchen. Um diese Hierarchie durchzusetzen haben sich die Weibchen über die Zeit «maskulinisiert»: Hyänenweibchen sind meist grösser als ihre männlichen Artgenossen und besitzen einen sogenannten «Pseudopenis».

Hyänen sind ausgezeichnete Jäger und ernähren sich, entgegen des weitläufigen Irrglaubens Aasfresser zu sein, vorzugsweise von der aktiven Jagd. Ist eine Beute erledigt, frisst zuerst das ranghöchste Weibchen. Da stets grosses Gedränge um die Nahrungsquelle herrscht, müssen Hyänen schnell fressen und können somit in einer Mahlzeit bis zu 18kg Fleisch verschlingen. Hyänen lachen übrigens nur ihr allseits bekanntes Lachen, wenn sie nervös sind.

Fakten der Lewa Savanne

  • Gesamtfläche: 5,6 Hektaren – Repräsentiert hauptsächlich das Lewa Wildlife Conservancy in Kenya (mit einigen Ausnahmen)

 

  • Anzahl Tierarten: 14
    • Giraffen (4)
    • Zebras (4)
    • Breitmaul Nashörner
    • Straussen (3)
    • Typfelhyänen (2)
    • Stachelschwein (2)
    • Erdmännchen (11)
    • Säbelantilope (6)
    • Impalas (ca. 11)
    • Graupapageien (24)
    • Nacktmull
    • Felsenschuldechsen (3)
    • Spaltenschildkröten (5)
    • Perlhühner
  • Baukosten: 56 Millionen Schweizer Franken, welche vollständig durch Spenden finanziert wurden

 

  • Pesonal: 20 Tierpfleger & Fachspezialisten, die für die Lewa Savanne und das Elefantenhaus zuständig sind

 

– Autoren –

Das Tchibo Redaktionsteam
Rahel, Tanya und Marc

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