Powerfrau im Interview – wenn Träume wahr werden

Wenn du deiner Biografie einen Titel geben könntest, wie würde dieser lauten?

„Von der Praktikantin zur Mitinhaberin einer Modelagentur“.

Was war dein erster Berufswunsch?

Ich erinnere mich, dass ich schon immer von der wilden Schönheit Afrikas fasziniert war. Ich sah mich daher in einem Wildlife-Park als Tiefpflegerin. 🙂

Wie und wann kam die Begeisterung für die Modelbranche? Was fasziniert dich?

Diese wuchs, als ich während meiner Ausbildung zur Tourismuskauffrau mein kaufmännisches Praktikum bei BIBA absolvierte. Ich weiss – mit Tourismus hat dies nicht viel am Hut. Jedoch interessierte ich mich schon immer für diese Welt und daher konnte ich mir die Chance, einen tieferen Einblick zu erhalten, nicht entgehen lassen.

Mich fasziniert die Diversität. Schönheit ist so individuell und persönlich. Und auch wenn man es oft vergisst: das Menschliche ist trotz der Oberflächlichkeit sehr präsent.

Wie waren deine ersten beruflichen Schritte in die Selbstständigkeit?

Angestellt zu sein und dann plötzlich eine Firma mitzuführen, ist ein riesen Unterschied. Es braucht Mut, Durchsetzungsvermögen und auch Selbstvertrauen. Denn nun machst du alles, was du tust, irgendwie «für dich», was mich natürlich umso mehr motivierte.

Für Babina’s Unterstützung während dieser Zeit bin ich sehr dankbar. Sie brachte mir so viel Vertrauen entgegen und dies, obwohl BIBA seit Jahren «ihr Baby» war. Das werde ich ihr nie vergessen und es ist mir jeden Tag eine Freude, die Agentur gemeinsam mit ihr zu führen. Wir sind ein eingespieltes Team.

Erzähle von deinem ersten Auftrag? Warst du nervös?

Ich kann mich ehrlich gesagt nicht spezifisch an den ersten Auftrag erinnern. Der erste Schritt war aber auf jeden Fall das Informieren der Models und Kunden über die neue Konstellation. Da war ich schon ein wenig nervös. Aber durch die Tatsache, dass ich schon länger bei BIBA arbeitete und für viele Models und Kunden ein bekanntes Gesicht war, wurde mir der Einstieg in die neue Position schon ein wenig erleichtert. Nichtsdestotrotz war es nicht immer einfach. Aufgrund meines jungen Alters war mir bewusst, dass ich in Frage gestellt werden konnte. Dies bekam ich auch ab und an zu spüren – aber das motivierte mich nur dazu, noch mehr Gas zu geben.

Wobei lernst du am meisten über dich selbst?

Wenn ich an meine Grenzen komme. Ich versuche dann, mich von aussen zu betrachten und lerne vieles über mich in Selbstreflektion.

Hörst du lieber auf deinen Bauch oder Kopf?

Bauch – wenn der Kopf dann endlich mal Ruhe gibt. 🙂

Dies ist nicht immer ganz einfach, aber ich übe mich stets darin. Denn ich bin überzeugt, dass wir die korrekte Antwort im allerersten Moment durch unsere Gefühle geliefert bekommen. Nur lassen wir es dann meistens leider zu, dass uns der Kopf verunsichert.

Was an deinem Leben liebst du am meisten?

Das jeder Tag etwas Neues bringt. Lachen mit meiner Mama. Den Sonnenuntergang. Meinen 16-jährigen Kater auf meinem Schoss. Ein erfolgreicher Abschluss im Geschäft. Ein gutes Buch an einem regnerischen Tag. Ein Essen mit der ganzen Familie. Ein Glas Wein, oder zwei… 🙂 Auf jeden Fall eine ganze Menge!

Was macht dich glücklich?

Vieles. Aber vor allem, im Flow zu sein. Es ist so schön, wenn alles rund läuft und sich fügt. Sei dies bei der Arbeit oder im Privatleben. Es macht mich glücklich, dass ich inzwischen so in das Leben vertraue, dass ich weiss, das alles aus einem Grund passiert. Ja, alles. Auch das vermeintlich Schlechte.

Für welche drei Dinge bist du heute dankbar?

Für meine Gesundheit, mein Umfeld (Familie und Freunde) und meinen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

Wo ist der Platz, an dem du Kraft tankst?

Wasser ist ein wichtiges Element für mich. Es hat eine beruhigende und doch bestärkende Wirkung auf mich. In Flims, meiner Heimat, tanke ich am liebsten am Caumasee auf. Aber auch auf meinem Sofa mit Blick auf die Limmat lade ich meine Batterien auf. Und zu einem Ausflug ans Meer sage ich sowieso niemals nein.

Wie trinkst du deinen Kaffee am liebsten?

Das kommt ganz auf meine Stimmung an. Ein Cappuccino hat noch nie geschadet. Wenn es aber im Geschäft ernst wird, dann greife ich zu einem starken Espresso.

Liebe Jo Lynn, nochmals vielen Dank für das tolle Gespräch. Wir wünschen dir von Herzen alles Gute und weiterhin viel Erfolg für deine Zukunft.