Schicht für Schicht zum Dessertgenuss

16. September 2019

Ein Cake, der gesund und fein ist? Gibt’s das? Der vegane «Deconstructed Raw Cake» verzichtet auf Unmengen von Rohrzucker. Es werden Zutaten wie Cashewnüsse und Aprikosen, die roh verarbeitet werden, verwendet. Dafür steckt in ihnen ein Maximum an Nährstoffen. Doch die wichtigere Frage lautet: Schmeckt der rohe, vegane Kuchen? Und wie!

Dieser Fast-Rohkostkuchen hat einiges durchgemacht, seitdem ich ihn das erste Mal zubereitet habe. Das erste Rezept landete in meinem allerersten Kochbuch Vegan kitchen and friends, welches ich vor fünf Jahren veröffentlicht habe. Dort hiess er noch wegen der violetten Heidelbeeren-Schicht «Rohköstlicher Heidelbeerkuchen».

Aus der Routine ausgebrochen

Nachdem ich ihn sicher hundert Mal kreiert habe, ergriff mich eines Tages die Langeweile. Es gelüstete mich nach neuen Farben und Geschmäckern. Nach längerem Herumprobieren ersetzte ich die Heidelbeerschicht mit einer Waldbeerschicht und fügte eine Mangoschicht hinzu. Die neue Kreation kam sehr gut an und das Rezept schaffte es in mein zweites Kochbuch Vegan Love.    

Sorry liebe Rohköstler für die Sünde

Der «Rohköstliche Heidelbeerkuchen» bekam nebst neuen Zutaten auch einen neuen Namen: «Deconstructed Raw Cake». Der Grund: Ich hatte den ehemals 100%-Rohkostkuchen dekonstruiert, beziehungsweise «zerstört». Ich habe das Rezept um eine Ganache ergänzt, nämlich um eine Schokoladencrème aus erhitzter Schokolade. Das Erhitzen von Zutaten verstösst gegen das grundlegende Prinzip der Rohkostküche. Aber ich konnte nicht anders! Der Kuchen schmeckte noch feiner. Und ich habe mit dem Topping von heisser Couverture zum Schluss noch einen draufgesetzt.

Der «Deconstructed Raw Cake» 

Für diese Rezept ist ein hochleistungsstarker Mixer von Vorteil. Ich empfehle einen Vitamix oder Thermomix.

Alle einzelnen Füllungen mit den erwähnten Zutaten jeweils im Mixer zu einer homogenen, ganz feinen Masse pürieren und in die Silikonformen abfüllen. Am Ende die gefrorenen Schichten zusammensetzen und mit der Couverture bespritzen. Die gestapelten Rechtecke eventuell hälften, damit Cubes entstehen.

Zutaten

Erste Schicht/ Boden

Kokosöl für die Förmchen

200 g Medjool-Datteln, entsteint 

160 g Madeln, ungeschält

1 Prise gemahlene Bourbon-Vanille

2 EL Wasser

  • Die Förmchen in den Tiefkühler stellen

 

Füllung 1 für in die gekühlten Förmchen aus dem Tiefkühler

150 ml Agavensirup

½ Zitrone, nur der Saft

330 g Cashewnüsse

100 g Aprikosen, frisch oder tiefgekühlt, entsteint

100 ml Mangopüree

1 EL Kurkuma

½ TL gemahlene Bourbon-Vanille

150 g Kokosöl

  • die gefüllten Förmchen in den TK stellen

     

Füllung 2 für neue Förmchen

150 ml Agavensirup

½ Zitrone, nur der Saft

330 g Cashewnüsse

200 g tiefgekühlte Heidelbeeren

150 ml Wasser

½ TL gemahlene Bourbon-Vanille

80 g Kokosöl

  • in den TK stellen

     

Ganache für neue Förmchen

320 g Couverture Drops dunkel

250 ml Kokosmilch

  • in den TK stellen

     

Fertigstellung & Topping

150 g Couverture Drops dunkel

2 EL Ungesalzene, gehackte Pistazien: einige ganz, einige grob gehackt

 

Zubereitung

Boden

Wenig Kokosöl im Wasserbad schmelzen und die Ränder und Böden der Silikonformen mit Kokosöl bestreichen. Datteln, Mandeln und Vanille im Cutter/Mixer grobkörnig mahlen. Wasser beigeben und zu einem leicht klebrigen, noch grobkörnigen Teig verarbeiten. Den Teig gleichmässig auf die einzelnen Silikonböden verteilen. Ca. 30 Min. in den Tiefkühler stellen.

 

Füllung 1

Alle Zutaten ausser dem Kokosöl im Cutter/Mixer fein pürieren. Kokosöl in eine Schüssel geben, im heissen Wasserbad schmelzen, langsam zur Füllung geben und darunter rühren. Die Füllung auf dem tiefgekühlten Mandel-Dattel-Boden verteilen. Luftblasen sorgfältig ausklopfen, bis sich keine mehr an der Oberfläche zeigen. Form mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht in den Tiefkühler stellen.

 

Füllung 2

Alle Zutaten, ausser dem Kokosöl, im Cutter/Mixer fein pürieren. Kokosöl in eine Schüssel geben, im heissen Wasserbad schmelzen, langsam zur Füllung geben und darunter rühren. Die Masse in die weiteren (noch leeren) Silikonformen füllen. Luftblasen sorgfältig ausklopfen, bis sich keine mehr an der Oberfläche zeigen. Form mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht ebenfalls in den Tiefkühler stellen.

 

Ganache

Couverture-Drops in eine Schüssel geben. Kokosmilch erhitzen, über die Couverture giessen und schmelzen. Ganache glattrühren und zugedeckt über Nacht kühl stellen.

 

Fertigstellung & Topping

Am nächsten Tag die Füllungen mit einem Messer von den Silikonformen am Rand und Boden lösen. Unterdessen die Couverture für das Topping im heissen Wasserbad schmelzen und auf den rechteckigen Türmchen verteilen (bespritzen). Die Pistazienkerne darüberstreuen. Im Kühlschrank nochmals 30 Minuten hart werden lassen. Zum Servieren in rechteckige Stücke schneiden.

Keine Eier. Keine Probleme beim Wiederverköstigen.

Der «Deconstructed Raw Cake» ist wegen seiner Dichte kein leichtes Dessert. Es braucht schon ein ganzes Fussballteam, um den Kuchen auf einmal zu verköstigen. Weil er jedoch vegan ist und ohne Eier auskommt, kann man ihn problemlos über einen längeren Zeitraum geniessen. Ich wünsche euch viel Spass bei der Zubereitung

– Autorin –

Lauren Wildbolz führt ein gehobenes, veganes Catering und gilt in der Schweiz als vegane Pionierin. Sie hat eine Tochter und lebt in Zürich. Ihr erfährt mehr über sie auf ihrer Webseite und könnt ihr auf Facebook, Instagram und Youtube folgen.

– UnsereheartLieblingsprodukte –

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