Tchibo – Kaffeekultur in neuer Frische

Marcel R. Saluz, Geschäftsführer der Tchibo Schweiz AG, über das Erfolgsrezept und die Zukunft von Tchibo, Nachhaltigkeit und die Schweizer Kaffeekultur im Best of Luzern Interview.

Lange kannte man den Tchibo-Kaffee nur aus Werbespots im deutschen Fernsehen. Seit 20 Jahren erobert er nun aber auch die Schweiz – in rund 40 Filialen, die teilweise dank neuer Wohlfühlatmosphäre noch länger zum Verweilen einladen. 

Viel ist geschehen, seit zwei innovative Hamburger Kaufleute 1949 nach einem Weg suchten, um ein damals  wertvolles Gut möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen: Röstkaffee. Max Herz und Carl Tchiling verschickten die Bohnen kurzerhand per Post. Sie revolutionierten damit den Kaffeemarkt und legten den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte: Mittlerweile verfügt Tchibo mit seinen gut 11 500 Mitarbeitenden über rund 900 Filialen in acht Ländern mit jeweils eigenen Online-Shops.

Neben Kaffee kann man bei Tchibo heute auch eine bunte, vielfältige Produktpalette für die ganze Familie entdecken. Tatsächlich werden die Regale wöchentlich mit komplett neuen Artikeln bestückt: Vom Babyspielzeug über Kleidung bis hin zu Haushalt, Wohnen und Sportartikeln findet man vieles für das tägliche Leben. Der Claim «Wirklich Gutes entdecken» ist kein leeres Versprechen.

Der neue Look ist luftig und frisch

«Wir stellen uns immer die Frage: Was erleichtert und verschönert unseren Kunden den Alltag?», erklärt Marcel R. Saluz, Geschäftsführer der Tchibo Schweiz AG. Genau diese Überlegung steht auch hinter dem neuen modernen Look, der mehrere Schweizer Filialen seit diesem Jahr auszeichnet: Dank mehr Tageslicht, grosszügig präsentierten Waren und  vielen schönen Details wie modernen Pendellampen, edlen Samtsesseln und weiteren Nuancen ist an allen Standorten eine luftig-frische Wohlfühlatmosphäre eingezogen, die zum genussvollen Verweilen einlädt.

«Jede Filiale wird individuell betrachtet», betont Marcel R. Saluz. Die Filiale in Luzern etwa ist neuerdings auch sonntags geöffnet. «Wir bemerkten, dass dies ein Kundenbedürfnis ist», sagt der Geschäftsführer, werde das Lokal von der Bevölkerung doch gerne als Treffpunkt genutzt. Ein Grund, um auch das Angebot zu erweitern – mit frisch zubereiteten Sandwiches und Orangensaft aus der Saftpresse, welchen die Gäste selbst abfüllen können.

Was auf positive Resonanz stösst, findet oft auch den Weg in andere Filialen. Dabei gibt es durchaus Überraschungen: «Den Kaffee servieren wir in Churchill-Tassen aus England, welche nur wir in der Schweiz führen. Da Gäste vermehrt nach diesem hochwertigen Geschirr nachfragten, nahmen wir es in ausgewählten Filialen ins Verkaufssortiment auf», sagt Marcel R. Saluz. Nachhaltigkeit ist an allen Standorten ein grosses Thema. Wo möglich, wurden die Filialen nicht einfach rundumerneuert, sondern die bestehende Inneneinrichtung angepasst und ergänzt. Bei den angebotenen Produkten liegt der Fokus auf Langlebigkeit,  Qualität und recycelten oder bio-basierten Rohstoffen. Auch abseits der Produktion wird laufend optimiert, wie etwa bei der Verpackung – weg vom Plastik, hin zu Karton und Papier.

Erfolg basiert auf drei Vertriebskanälen

Marcel R. Saluz sieht die Aufwertung als klares Bekenntnis zum stationären Handel. Die Tchibo Schweiz AG mit Sitz in Wallisellen beschäftigt rund 300 Mitarbeitende in ihren 39 Filialen. Zu jeder gehört auch eine gemütliche Kaffeebar mit Sitzecke. In Bern eröffnete 2019 das zweistöckige «Kaffeehaus Max», das die Tchibo Kaffeekultur in ganz neuer Form  präsentiert.

Längst etabliert hat sich das «Shop-in-Shop»-Konzept, also einzelne Tchibo Regale in mittlerweile fast 400 grösseren Supermärkten. Seit Beginn findet man unter tchibo.ch auch ein umfassendes Online-Angebot. Für Marcel R. Saluz haben alle drei Vertriebswege den gleichen Stellenwert: «Wir wollen unseren Gästen sämtliche Möglichkeiten bieten», wie er es schön formuliert.

Kaffeekultur, die Emotionen weckt

Nach wie vor im Zentrum steht das eigentliche Herzstück der Firma: die Kaffeeproduktion. Hier fokussiert sich Tchibo auf spezielle Anbauregionen und ausgesuchte Partner, die dafür umso enger begleitet werden. «Wir kennen sehr viele unserer Kaffeefarmer und setzen zusammen mit ihnen auf schonendere Anbaumethoden, mit denen sich nachhaltigere und qualitativ hochwertigere Kaffees produzieren lassen», sagt Marcel R. Saluz. Was dazu beiträgt, dass sich die Arbeits- und Lebensbedingungen ganzer Familien verbessern. Die klimatischen Veränderungen und die dadurch nötigen Anpassungen sind ebenfalls regelmässig Inhalt von Schulungen.

«Als Schweizer weiss ich, dass wir Kaffee hauptsächlich mit Italien verbinden», sagt Marcel R. Saluz schmunzelnd. «Umso mehr möchten wir zeigen, wie viel Kompetenz und Emotionen auch in unseren Kaffees stecken.»