Herausforderungen zum Thema Plastik

14. Juli 2020

Wussten Sie, dass jedes Jahr zwischen 4,8 und 12 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Weltmeeren landet? Eine PET-Flasche, die einmal im Meer gelandet ist, braucht ungefähr 450 Jahre bis sie abgebaut werden kann. Alleine in der Schweiz werden jährlich etwa eine Million Tonnen Kunststoffe verbraucht – was 125 Kilogramm pro Kopf entspricht. Dabei entstehen jedes Jahr rund 780‘000 Tonnen Kunststoffabfall.
Wir als Tchibo tragen Verantwortung für die Welt von heute und morgen. Dabei liegt uns das Thema Nachhaltigkeit und somit auch das Thema Plastik sehr am Herzen.

Ist Plastik jedoch per se schlecht? Ist es tatsächlich weniger nachhaltig als andere Materialien? Wir bei Tchibo setzen bei Kunststoffen auf Reduktion und eine mehrfache Nutzung, auf einen recycelten oder bio-basierten Ursprung und auf Recyclingfähigkeit. Stets mit Blick auf unsere Qualitäts- und Schadstoffanforderungen.

Warum setzt Tchibo Kunststoffe ein?

Kunststoffe haben praktische Eigenschaften, die sinnvoll eingesetzt werden können. Bei unseren Textilien nutzen wir teilweise Kunststofffasern, um eine Atmungsaktivität, Strapazierfähigkeit & Formstabilität zu erreichen. Bei unseren Hartwaren ermöglichen Kunststoffe ein geringes Gewicht, eine hohe Stabilität und Bruchsicherheit. Bei Verpackungen helfen Kunststoffe, die Haltbarkeit (Kaffee) und den Schutz unserer Produkte sicherzustellen. Richtig genutzt, entsorgt und recycelt, kann Kunststoff auch aus Umweltsicht ein sinnvolles Material sein. Wir bevorzugen daher die Ambition „Zero Waste“ vor „Zero Plastic“.

Warum sind kompostierbare Kunststoffe nicht immer die richtige Lösung?

Kompostierbare Kunststoffe können sinnvoll sein, wenn ein großes Risiko besteht, dass der Kunststoff in der Umwelt landet oder wenn es einen Mehrwert für den Kompost gibt (Kompostierung von Kaffeesatz aus Kaffeekapseln).

Für andere Anwendungen ist es uns wichtiger, den Kunststoff lange zu nutzen und am Ende zu recyceln. Der Abbau kompostierbarer Kunststoffe ist zudem herausfordernd: Meistens ist ein ausreichender Zeitraum in industriellen Kompostieranlagen nötig, um einen vollständigen Abbau sicherzustellen. Das ist nicht immer gegeben. Unsere Priorität liegt daher auf langlebigen, qualitativ hochwertigen Kunststoffprodukten, die aus recycelten oder bio-basierten Rohstoffen bestehen und am Ende zu etwas Neuem recycelt werden können.

Was unternimmt Tchibo für einen nachhaltigeren Kunststoffeinsatz?

Wir setzen auf: lange mehrfache Nutzung und Reduktion, auf einen recycelten oder bio-basierten Ursprung und auf Recyclingfähigkeit. Dabei betrachten wir den gesamten Lebenszyklus von Produkten, um eine Problemverschiebung zu vermeiden. Die Verlängerung des Produktlebens hat die größte positive Wirkung auf die Umwelt. Daher setzen wir auf hochwertige Produkte, die lange verwendet werden, oder Lösungen, die eine Wiederverwendung ermöglichen und Abfall vermeiden. Wenn Kunststoffe nötig sind, setzen wir möglichst recycelte Materialien ein. Dadurch schonen wir fossile Ressourcen und nutzen bereits verwendete Materialien für neue Produkte. 2019 konnten wir 68 Textil- und Hartwarenprodukte mit recyceltem Materialen anbieten und 12 Millionen PET-Flaschen sowie 19 Tonnen Nylonabfälle wiederverwenden. 
Tchibo-Produkte werden von unseren eigenen Experten entwickelt und exklusiv für uns hergestellt, sodass wir die Qualität jedes Produkts beeinflussen können. Wir überprüfen unsere Artikel intern und extern durch unabhängige Labore. Gleichzeitig arbeiten wir mit Stakeholdern aus der Kunststoff- und Recyclingbranche daran, dass Kunststoffe in den Verwertungsanlagen richtig recycelt werden können. So sind 97% unserer Non Food Verpackungen und 100% unserer Caffissimo Kapseln recyclingfähig.

Neue Verpackungen – weitestgehend ohne Plastik

Wir wollten noch einen Schritt weitergehen: Verpackungen ohne Plastik. Dieses Vorhaben hat uns vor einige Herausforderungen gestellt: Wie verpackt man T-Shirts, Schlafanzüge oder Hosen für den Verkauf möglichst plastikfrei und so, dass sie gleichzeitig für den Transport geschützt sind, dabei kaum Verpackungsmaterial benötigen und Kunden dennoch alle wichtigen Informationen auf dem Produkt finden? Und wie stellen wir sicher, dass die Produkte sowohl in der Filiale, als auch im Supermarktregal ansprechend aussehen? Nach jahrelangem Tüfteln haben unsere Verpackungsexperten diese Herausforderungen gemeistert: Eine vorgefertigte Pappbanderole wird von unten um dieTextilien gefaltet, ein Pappeinleger in Bügelform dient der Stabilisation.
 
Einzig die Aufhängung, die das Konstrukt zusammenhält, ist noch aus recyceltem Plastik; soll aber bis Ende des Jahres durch eine Altpapier-Lösung ersetzt werden.
 
•Für 93 % der bedruckten Verpackungen unserer Gebrauchsartikel setzen wir Material aus verantwortlichen Quellen ein (FSC-Papier).
•97 % unser Gebrauchsartikel-Verpackungen sind recycelfähig.
 
Die neue (fast) plastikfreie Verpackung ist ein bisher weltweit einmaliges Konzept, das bereits zum Patent angemeldet ist. Ab sofort wird es in den Filialen, in den Supermarktdepots und im Onlineshop keine Plastikverpackungen für neue Textilien mehr geben. Das Sparpotenzial bei Tchibo weltweit ist gigantisch: 30 Millionen Plastikverpackungen pro Jahr, dazu kommen noch weitere 60 Millionen Transportverpackungen, die in diesem Zusammenhang ebenfalls eingespart werden. Auch Küchenutensilien, Spielsachen, Gartengeräte melden plastikfreie Verpackungen: Anfang des Jahres hat Tchibo bereits fast sämtliche sogenannte Hardwaren von den Plastikverpackungen befreit. Wie wir uns sonst noch für Nachhaltigkeit einsetzen, finden Sie hier.

Alte Verpackung mit Plastik

Neue Verpackung (fast) ohne Plastik

Dein Tchibo Blog Redaktionsteam. Bei Fragen oder Anregungen schreib uns auf socialmedia@tchibo.ch

Rahel, Marc und Stephanie

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