So geht Ordnung – Tschüss, überfüllter Kleiderschrank!

26. Juli 2016

Wir alle wünschen ihn uns: den übersichtlich aufgeräumten Kleiderschrank. Wardrobe Organizerin Nicole Böhme verrät uns ihre Tricks und was sie an Kleiderschränken fasziniert.

Ordnung machen können eigentlich alle, zu viele Kleider haben wir meistens trotzdem. Wer das alljährliche Anwachsen des Schrankinhalts vermeiden und gleichzeitig Zeit und Geld sparen möchte, ist bei Nicole Böhme an der richtigen Adresse. Als Wardrobe Organizerin und Lifestyle Consultant bietet sie professionelle Unterstützung beim Ausmisten, Aufräumen und Interior Wardrobe Design von Kleiderschränken. Bei einem Kaffee erzählt sie uns, warum ein Kleiderschrank viel mehr als eine Raststätte für unsere Garderobe ist.

Nicole, was hat dein Interesse an Kleiderschränken geweckt?

Alles begann an einem Mädels-Abend mit dem Shopping-Geständnis einer Freundin. Sie habe sich ein Kleid gekauft und erst viel später bemerkt, dass sie eben dieses Teil bereits hatte. Zu meiner Überraschung äusserten auch andere, dass ihnen dies schon passiert sei. Ich fragte mich: Wie kann es dazu kommen? Und: Wie kann man den Überblick über die eigene Garderobe behalten?

Heute bist du hauptberuflich Wardrobe Organizerin. Wie kam es dazu?

Ich arbeitete zunächst in der Tourismusbranche, bevor ich im Private Banking und Marketing tätig war. Auf der Suche nach neuen Lifestyle-Trends – und insbesondere durch meine Zeit in London – kam ich dann in Kontakt mit der Beschäftigung als Wardrobe Organizerin. Zuerst erprobte ich das «Schranklifting» bei Freundinnen und Bekannten. Mit vielen positiven Erfahrungen, steigendem Interesse von Klienten und meinem Berufshintergrund erarbeitete ich einen Businessplan und entwickelte eine Hauptbeschäftigung daraus.

Was fasziniert dich am Kleiderschrank?

Man könnte denken, ich sei eine Ordnungsfanatikerin, aber Ordnung ist nicht meine Hauptmotivation. Ich sehe meinen Service als nachhaltiges Coaching und freue mich, wenn ich bei meinen Kundinnen etwas auslösen kann, das weit über den ordentlichen Schrank hinausgeht. Aufräumen im Schrank steht für Umbruch im Leben. Und die Euphorie nach getaner Arbeit überträgt sich oft auf andere Lebensbereiche. Kleider stehen schliesslich dafür, wer wir sind und wie wir nach aussen wirken. Der Schrank ist deshalb etwas sehr Persönliches und bietet Einblick in das Wesen einer Person.

Zeig mir deinen Kleiderschrank und ich sage dir, wer du bist? 

Im weitesten Sinne, ja. Oder besser gesagt, das sollte das Ziel sein. In den Schrank gehören nur Sachen, die zur aktuellen Lebensphase passen. Bei meiner Beratung sehe ich mich oft in der Rolle einer guten, besonders ehrlichen Freundin. Meine Klienten müssen sich den Fragen stellen: Bist du das wirklich? Oder möchtest du das gerne sein? Ich, als ehemalige Bankangestellte, beschreibe den Kleiderschrank gerne als Portfolio, zu dem die Kleider die Investments sind. Diese können steigen, aber auch fallen und dann muss man sie loswerden.

Wie gehst du beim Ordnung machen vor? 

Nachdem ich mir auf einem Foto oder persönlich einen ersten Blick verschafft habe, bereite ich mich auf das «Lifting» vor. Am Tag 0, den ich auch als Neuanfang bezeichne, geht’s dann ans Eingemachte: Der Schrank wird komplett ausgeräumt und geputzt. Zusammen mit der Kundin sortieren wir die Kleider in drei Kategorien: Behalten, Vielleicht und Entrümpeln. Die vielgetragenen und geliebten Behalten-Stücke dürfen gleich zurück in den Schrank. Als ökologisch bewusste Person stehe ich dafür ein, dass entrümpelte Kleider entweder in einen Secondhandshop oder an einer Kleidertausch-Party zum Einsatz kommen. Am spannendsten ist die Vielleicht-Gruppe: Diesen Kleidern wohnt meist ein sentimentaler Wert inne. Ich fälle keine Urteile, unterstütze aber die Entscheidung, sich selber treu zu bleiben.

3 Tipps von der Kleiderschrank-Expertin für dich:

Finde deine T-Shirt-Falttechnik

Sandwich-Typ: Die klassische Faltmethode ist zwar altbewährt, aber nicht sehr praktisch. Du musst immer den ganzen Stapel rausnehmen und trägst wahrscheinlich nur die obere Hälfte. Bei der Sushi-Technik werden die Kleider gerollt, was vor allem beim Kofferpacken sehr hilfreich ist. Alternativ kannst du die T-Shirts wie Teebeutel aufgestellt in einer Schublade oder einer Box einordnen.

Stange statt Stuhl

Jeder kennt ihn, den Stuhl im Schlafzimmer, auf dem sich getragene Kleider türmen. Besorg dir lieber eine Kleiderstange, die du neben deinem Schrank platzierst. Wenn du nach Hause kommst und in dein Homedress schlüpfst, entscheidest du gleich: Noch mal anziehen, das heisst an die Stange zum Auslüften, oder in den Wäschekorb.

Alles auf einen Blick

Eine schöne Einrichtung ist praktisch und in vielerlei Hinsicht ökonomisch. Die Kleiderbügel sollten einheitlich sein, damit deine Garderobe überschaubar bleibt. Und nach Artikel geordnete Boxen, die sich leicht herausnehmen lassen, fördern den Überblick. Wichtig ist, dass du deine Kleider siehst. Damit dienst du dir gleich doppelt. Jeden Tag öffnen wir unseren Kleiderschrank und ziehen an, was wir sehen. Also sparst du Zeit. Gleichzeitig kennst du dank dem täglichen Anblick deine Garderobe so gut, dass du beim nächsten Einkauf genau weisst, was du wirklich brauchst und worauf du getrost verzichten kannst.

– Autorin –
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8 Kommentare

  1. Brigitte Böhme

    Ich hätte ihre Hilfe sehr…
    Ich hätte ihre Hilfe sehr nötig!!

    Ich finde es toll, wie Nicole ihre kleine Firma aufgebaut hat.

    Ich bin sehr stolz auf sie.

  2. Sonja

    Was empfielst di mit BHs und…
    Was empfielst di mit BHs und Strümpfen

  3. Mirijam

    Mitlerweile habe ich über…
    Mitlerweile habe ich über hundert Schäle und weiss nicht, wie ich da den Überblick behalten soll. Wie empfiehlst du ?

  4. Iris

    Hallo…
    Hallo

    Kommst du zu den Leuten nach Hause um den Schrank auszumisten? Das würde ich mir nämlich seot Jahren schon wünschen so jemanden…aber ich wusste nicht das es das in der Schweiz gibt… In welcher Region machst du das?

    Vielen Dank, Iris

  5. Nicole Böhme

    Liebe Iris, ich bin in der…
    Liebe Iris

    ich bin in der ganzen Schweiz unterwegs, es würde mich freuen deinen Schrank zu organisieren – mehr Infos findest du unter http://www.homeandart.ch

  6. Nicole Böhme

    Liebe Mirijam, organisiere…
    Liebe Mirijam

    organisiere die Schals nach Jahreszeiten, Material und nach Farbe. Du kannst diese Rollen, Falten oder sogar an Hosenbügel (mit 4 Stegen) hängen, auch sind Hänge-Organizer-Boxen mit Klettband im Kleiderschrank gut – dort rolle ich die Pashmina-Schals oder falte sie.

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